Die „Stadt der kurzen Wege“ kennt man als Qualitätsprädikat für zukunftsorientierte Planung. Dass auch das „Holz der kurzen Wege“ zum Vokabular der Nachhaltigkeit gehört, zeigt ein Besuch bei den Zulieferern der ADAC Motorwelt: Anders als bei vielen Print-Projekten dieser Größenordnung stammt das Papier für das neue Premiummagazin nicht aus billigproduzierenden, weit entfernten Regionen – sondern aus nachhaltiger Forstwirtschaft aus dem Bayerischen Wald.
Leska ist es egal, welches Holz hier herumliegt. Die Labradorhündin stürzt sich auf jede lose Wurzel, jeden abgefallenen Ast und macht ihre Beute genüsslich kauend zu Kleinholz, während ihr Herrchen auf Fichten, Kiefern und Buchen deutet. Revierleiter Bernhard Gruber ist mit weiteren Vertreterinnen und Vertretern der Gräflich Arco Zinneberg’schen Forstbetriebe sowie des Papierherstellers UPM an diesem Tag unser Gastgeber und Guide: Um zu erfahren, auf welchem Papier die neue Motorwelt eigentlich gedruckt wird, besucht das ADAC Team erst abgeschiedene Wälder, dann hochmoderne Produktionsstätten. Eine Reise von der Borke bis zum Bogen, mit Einblicken in aktuelle Herausforderungen der Forstwirtschaft – und mit Ausblicken auf einen klimafitten Wald.
Holzverarbeitung: heimatnah und hochwertig
Die Tour beginnt im Revier Wiesenfelden. Es liegt auf 650 Metern Höhe im Vorderen Bayerischen Wald. Insgesamt erstreckt sich das Zinneberg’sche Areal auf rund 6500 Hektar, davon befinden sich rund 2000 auf bayerischem, der Rest auf österreichischem und tschechischem Gebiet. Der private Forstbetrieb gehört zu den mehr als 400 Lieferanten, von denen die UPM-Papierfabrik Plattling ihr Holz bezieht – keiner davon ist weiter als 150 Kilometer entfernt.
UPM ist der weltgrößte Hersteller grafischen Papiers – also von Papier zum Bedrucken und Kopieren. Mit seinem regionalen Netzwerk verfolgt der Konzern eine klare Strategie: „Wir setzen auf das Holz der kurzen Wege“, sagt UPM-Nachhaltigkeitsmanagerin Dr. Stefanie Eichiner. „Wir kaufen unser Holz von Waldbesitzern im Umkreis unserer Werke, oft mit langfristigen Verträgen – statt auf wechselnden Märkten, die quer über den Globus verteilt sind. Wir wissen, dass unsere Lieferanten stolz sind, dass ihr Holz heimatnah zu hochwertigen Magazinpapieren verarbeitet wird.“
Ideal für Papier: Stämme mit „Maßkrugstärke“
Zumal die Bereitstellung von Papierholz einen wirtschaftlich genutzten Wald nicht schädige, wie die Diplom-Forstwirtin erklärt, sondern das Entstehen großer, starker Bäume für Möbel oder Hausbau erst ermögliche. Schließlich brauchen diese Riesen – im Forst mit einem „Z“ für „Zukunftsbäume“ markiert – Freiraum. Denn bei der Naturverjüngung, wie der durch angeflogene oder aufgeschlagene Saat entstehende Nachwuchs genannt wird, schlagen auf einem Hektar Tausende Pflanzen Wurzeln. Viel zu viele für die Kultivierung von bis zu 100 Jahre alten Bäumen: Damit sie ausreichend Licht, Wasser und Nährstoffe bekommen, dürfen auf einem Hektar Wirtschaftswald höchstens 250 Exemplare stehen. Deshalb werden regelmäßig junge und auch ältere Fichten, Tannen & Co. gefällt. Durchforstung heißt dieser Prozess, der gleichzeitig der Papierproduktion zugutekommt – denn für sie sind zwischen 20 und 40 Jahre alte Bäume am besten. Weder zu dick noch zu dünn, verfügen ihre Stämme über Idealmaße, die Stefanie Eichiner auf gut bayerisch so zusammenfasst: „Maßkrugstärke“.
Der Wald der Zukunft: klimafit
Bevor es mit diesen Stämmen zur Verarbeitung ins rund 50 Kilometer entfernte Plattling geht, begeben wir uns auf eine kleine Lichtung – in den Wald der Zukunft: Weil Klimawandel, Dürresommer, Stürme und Borkenkäfer dem Bayerischen Wald zusetzen, werden in ausgewählten Beständen zukunftsfähige Alternativen zur Fichte erforscht. Die Versuchsfläche mutet wie ein Märchenwald an: Hier wachsen neben Fichten und Tannen auch widerstandsfähige Douglasien, Lärchen, Buchen und Eichen, dazwischen auch Farne; auf dem Boden sieht man Moos, Gras, Nadeln, Blätter und Zapfen. Die Besucher genießen den grünen Reichtum – und Labradorhündin Leska die wohl abwechslungsreichste Spielwiese des Tages. Standortgerechte Artenmischung sei ein Anfang, erklärt Dr. Eichiner, doch die Forst-Expertin denkt noch weiter: „Damit ein Wald alle Nachhaltigkeitskriterien erbringt, die in der Helsinki-Erklärung von 1993 zum Schutz der Wälder in Europa festgehalten wurden, wird auch ein Nebeneinander von Bewirtschaftungsformen notwendig sein.“
Holzabfälle werden wiederverwertet, Wasser aufbereitet
High-Tech statt Natur erwartet uns im Papierwerk Plattling. UPM legt auch bei der Herstellung neuer Materialien großen Wert auf Nachhaltigkeit, so Eichiner. Über 80 Prozent der Stämme kommen aus zertifiziertem Anbau. Holzabfälle, die beim Entrinden und Schleifen entstehen, werden zu Pellets gepresst; die Abwärme, welche die mächtige, in einer über 300 Meter langen Halle untergebrachte Papiermaschine „PM 1“ erzeugt, wird für die eigene Energieversorgung verwendet. Das Wasser holt UPM aus der nahen Isar, bereitet es nach der Nutzung in einer Kläranlage auf und leitet es wieder in den Fluss. 15 Liter Wasser werden pro Kilogramm erzeugtes Papier benötigt, 14 Liter gelangen zurück.
Mehr Klasse, weniger Masse
„Anstatt in Masse investieren wir lieber in die spürbare und lesbare Qualität des Mitgliedermagazins“, erklärt Chefredakteur Martin Kunz das zeitgemäße Konzept der neuen Motorwelt. So erscheint die ADAC Motorwelt ab 5.3.2020 vierteljährlich als 100 Seiten starkes Premiummagazin plus 20 Seiten umfassender Regionalbeilagen. Clubmitglieder können ihr Magazin exklusiv und kostenlos an über 9500 Edeka- und Netto-Filialen sowie an ADAC Standorten abholen. Dank dieser neuen Bezugsmöglichkeiten lassen sich enorme Vertriebs- und Transportaufwendungen einsparen – auch dies ein Teil der innovativen, nachhaltigen Strategie: Zum Holz der kurzen passt das Magazin der neuen Wege.
Text: Carolin Schuhler
Fotos: UPM/ADAC/Ria Boehm
bleibt die motorwelt Printausgabe weiterhin per Postversand im rennen ?
Nö, man muß sich die Motorwelt jetzt selbst bei einem Edeka oder Netto Markt abholen. Oder extra deswegen zur nächsten ADAC Geschäftsstelle fahren.
Bzw. für den Postversand der 4 verbliebenen Hefte 9,80 Euro extra zahlen.
Und das, obwohl die Mitgliedsbeiträge demnächst höher sein werden. Im April 2020 steigt der Basistarif von 49 auf 54 Euro und die Plus-Mitgliedschaft wird sogar 10 Euro teurer und kostet künftig 94 Euro. Plus 9,80 für den Postversand von 4 Motorwelt-Ausgaben.
Hallo Herr Dr. Diehl, auf Wunsch ist eine Zusendung der Motorwelt möglich – gegen eine Abo-Gebühr von 9,80 Euro (Inland). Nähere Informationen dazu gibt es demnächst auf der adac.de. Viele Grüße
Interessant ist, dass auf der Webseite des ADAC noch die alten Mitgliedsbeiträge (auch auf dem Anmeldeformular) angezeigt werden, obwohl die neuen Beitragsätze schon in 6 Wochen wirksam werden.
Hallo Werner, sobald die neuen Beiträge wirksam werden, zeigen wir sie auf unserer Website an. Wenn jemand jetzt eine ADAC Mitglied abschließt, kann er zum angezeigten Beitrag Mitglied werden. Erst die Folgebeiträge werden dann – wie bereits kommuniziert – erhöht. Ab Anfang April gelten die neuen Beiträge.
ist doch O.K. spart man Postgebühren., Und CO2 wird eingespart .
Der Gewinn müßte sich im Beitrag wiederfinden und nicht am Monatsende auf den Girokontos der Angestellten des ADAC.
MfG
Es gibt doch seit Jahren eine Zusammenarbeit mit Agip.
Warum kann eine meine Kundenzeitschrift nicht dort abholen?
Wenn ich dort tanke und die ADAC-Vergünstigung in Anspruch nehmen will,
muss ich meine Mitgliedskarte vorzeigen.
Es wäre einfach beim Tanken die Zeitschrift mitzunehmen.
Jeder Programmierer könnte das im Programm hinterlegen -wer die Zeitschrift noch bekommt oder
wär sie schon hat.
Ein Vorgang – Tanken – plus Zeitschrift abholen.
Ein Schelm der dabei etwas anderes denkt!
Ein Vorgang – Tanken – plus Zeitschrift abholen.
Ein Schelm der dabei etwas anderes denkt!
Genau . Soll ich extra ins Auto steigen und zum nächsten Edeka , Netto (6-8 km) fahren 🙁 sollte eigendlich auch digital gehen da spart man das Papier !!!
Hallo W. Bauder, die neue Motorwelt wird es auch in Zukunft digital als E-Paper geben. Viele Grüße
Ok, das wars dann wohl endgültig mit der Mitgliedschaft. Über die Mobilitätsgarantie des Autos kommt sowieso meist der ADAC und in der Rechtsschutz ist ebenfalls ein Autoclub enthalten.
Die Motorwelt wird ja demnächst nicht mehr zugeschickt, sondern man muß sie irgendwo abholen aus einem Supermarkt oder beim ADAC. Toll, Beim ADAC abholen, muß ich 12 Kilometer fahren, aus einem Supermarkt, Netto oder EDEKA, muß ich 9 Kilometer fahren.
Hallo Scheel, auf Wunsch ist eine Zusendung der Motorwelt möglich – gegen eine Abo-Gebühr von 9,80 Euro (Inland). Nähere Informationen dazu gibt es demnächst auf der adac.de. Viele Grüße
Und das soll dann ökologisch sinnvoll sein, dass Millionen Mitglieder durch die Gegend fahren, um die Zeitschrift abzuholen? Der Postbote kommt täglich vorbei, ob mit oder ohne Zeitschrift – also keine zusätzliche Umweltbelastung. Der ADAC will uns wohl für dumm verkaufen: Beitragserhöhung und dazu noch die Abholkosten den Mitgliedern aufhalsen, Sauber!
Was ist mit den Mitgliedern die weder bei Netto oder Edeka einkaufen? Die nächste ADAC Filiale ist 100 km von mir entfernt. Bei Shell und Agip gibt’s ja nix. Da System ist nicht gut durchdacht und wird die Mitgliederzahl nach unten drücken. Ökologisch sieht anders aus.
Hallo Olejnicek, die Motorwelt wird es auch in Zukunft digital als E-Paper geben. Auf Wunsch ist eine Zusendung möglich – gegen eine Abo-Gebühr von 9,80 Euro (Inland). Nähere Informationen dazu gibt es demnächst auf der adac.de. Viele Grüße
Von wegen ‚Exklusiv für Mitglieder & Clubkarte vorzeigen und Heft mitnehmen‘: Bei unserem Edeka liegen die offen rum und jeder kann sich bedienen. Dafür zahle ich dann einen höheren Beitrag!
Hallo Herr/Frau Teichmann, so sollte die Verteilung nicht ablaufen. Spätestens an der Kasse muss man seinen Mitgliedsausweis vorzeigen, um die neue Motorwelt mitnehmen zu dürfen. Falls dem nicht so ist, schreiben Sie uns bitte eine E-Mail an socialmedia@adac.de mit Ihrer Mitgliedsnummer und Ihren Kontaktdaten und nennen uns die betroffene Filiale. So können wir die Mitarbeiter nachschulen. VG Evi vom ADAC Team
[…] So nachhaltig wird die neue ADAC Motorwelt hergestellt […]
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