Nina Göring ist Mediengestalterin digital und print beim ADAC. Was ihren Beruf so spannend macht und wie sie sich in ihrem Job in den letzten Jahren stetig weiterentwickeln konnte.
In dem hellen, freundlichen Raum sind blaue, rote, gelbe und quietschgrüne Sitzbälle bunt durcheinandergewürfelt. Die Wände aus schwarzem Tafellack sind mit Kreide beschrieben. Mittendrin steht Nina Göring, Mediengestalterin digital und print: „Intern nennen wir diesen Raum das Bällebad“, erzählt sie beim Rundgang durch ihre Abteilung. „Hier treffen wir uns zum Brainstorming, Ideensammeln und kreativen Austausch.“ Ebenso beliebt: der Kreativraum im Erdgeschoss. Mit seinem Fabrikhallenstyle verbreitet der große Raum Start-up-Atmosphäre. Inklusive Kaffeetheke, großem Kühlschrank und dem obligatorischen Tischkicker.
Nina Görings Arbeitsplatz ist im vierten Stock der ADAC Zentrale in München in der Hansastraße mit Blick über die Dächer der Stadt inklusive Alpenpanorama. So weitreichend wie die Aussicht beschreibt sie auch ihr Aufgabenprofil: Mit ihren Kollegen und in Zusammenarbeit mit den Redakteuren erstellt sie Infogramme, animierte Karten und Verkehrsquize für die Homepage des ADAC. Auch die Bildbearbeitung für die Social-Media-Posts, die Gestaltung der Banner für den ADAC Podcast und momentan die Aktualisierung der Darstellung der Corona-Risikogebiete in Europa und der ganzen Welt gehören zu ihren täglichen Aufgaben. „Mein Tätigkeitsbereich ist unglaublich vielseitig und hat sich im Laufe der Jahre immer wieder stark verändert“, erzählt Nina Göring.

Nina Göring, Mediengestalterin digital und print, im Kreativraum. Foto: Markus Hirner
Ausbildung zur Mediengestalterin digital und print beim ADAC
Ihr Werdegang ist ziemlich klassisch: Nach der Mittleren Reife besuchte Nina Göring die Fachoberschule mit dem Schwerpunkt Gestaltung und wurde dann in dreijähriger Ausbildungsdauer Mediengestalterin beim ADAC. Außergewöhnlich war für sie, wie sie ihr Abteilungsleiter Andreas Wiedemann förderte und bis heute immer wieder unterstützt. „Andreas Wiedemann traute mir oft mehr zu als ich mir selbst. Indem er mir so viel Vertrauen entgegenbrachte, konnte ich wachsen und an Kompetenz gewinnen.“
Was die wichtigste Voraussetzung für ihren Job ist? „Natürlich Kreativität und die Lust am Gestalten, aber es ist auch wichtig, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen“, so Nina Göring. „Nur so entdeckt man neue Trends und findet Inspirationen für die eigene Arbeit. Denn die Anforderungen an den Beruf des Mediengestalters haben sich in den letzten Jahren – wie fast in allen Branchen – stark verändert.“

Als Projektmanagerin ist Nina Göring neben den digitalen Projekten auch für die ADAC Motorwelt verantwortlich. Foto: Markus Hirner
Die Umstellung auf digitale Medienprodukte hat mein Know-how sehr erweitert
Mediengestalterinnen und Art-Direktoren, die ausschließlich an reinen Printmedien arbeiten, gibt es heute kaum noch. „Das war vor elf Jahren, als ich beim ADAC meine Ausbildung begonnen habe, noch ganz anders“, erzählt Nina Göring. „Mein Heimathafen während der Ausbildungszeit war die ADAC Motorwelt, später durfte ich auch nach und nach Seiten der ADAC Reisemagazine gestalten. Das glich damals beinahe einem Ritterschlag.“
2019 fand die große Umstellung statt. Die Produktion des Clubmagazins wurde an das Burda Communication Network (BCN), einem Tochterunternehmen von Hubert Burda Media, ausgelagert. Herausgeber blieb jedoch der ADAC e.V., der über den Chefredakteur Martin Kunz auch weiterhin inhaltlich verantwortlich ist.
Seitdem konzentriert sich das Grafikteam von Andreas Wiedemann ganz auf digitale Medienprojekte. Die Kenntnisse dieser neuen Fachrichtung haben sich die Mitarbeitenden im Job, aber auch in zahlreichen Workshops angeeignet. „Vor zwei Jahren nahm zum Beispiel die gesamte Grafikabteilung an einem dreitägigen ‚Adobe Animate‘-Seminar teil, in dem neue Medientechnik vermittelt wurde. In diesem Kurs lernten wir, Texte, Bilder und Grafiken zu animieren sowie Banner und interaktive Werbeanimationen zu erstellen.“

Abbildung des ADAC Verkehrsquiz – eine der zahlreichen täglichen Aufgaben von Nina Göring. Foto: adac.de
Wachsen im Team: neues Corporate Design des ADAC
Das jüngste Großprojekt der Abteilung war die Mitentwicklung an einem neuen Corporate Design. Für dieses Projekt beauftragte der ADAC eine externe Werbeagentur, die von Andreas Wiedemann und seinem Team unterstützt und beraten wurde. Der neue Webauftritt soll die Neuausrichtung des ADAC vom Autofahrerclub zum Mobilitätshelfer sichtbar machen. Die Hauptherausforderung für das Team bestand darin, das Design so logisch, intuitiv und einfach wie nur möglich zu gestalten. Und da spielt so ziemlich jede Ebene der Gestaltung mit rein. Ein wichtiger Bestandteil des neuen Außenauftritts ist die neue ADAC Hausschrift Milo®. Sie ist modern, flexibel und doch markant wie auch gut lesbar.
Unverändert blieb natürlich das ADAC Logo, schon weil es in den Köpfen der Menschen so verankert ist. Trotzdem wurde überdacht, wie man die Platzierung des Logos noch online-gerechter gestalten kann. Auch die Farbgebung ist wichtig. So wird im neuen Corporate Design die Primärfarbe Gelb noch weiter verstärkt, andere Farben treten dafür zurück. Besonders viel Liebe zum Detail legte das Entwicklungsteam in die Gestaltung der Icons. Die kleinen selbsterklärenden Illustrationen vermitteln Informationen auf einen Blick.

Neue Schrift, neue Piktogramme: Das aktualisierte Corporate Design des ADAC. Foto: adac.de
Zusatzausbildung zur Projektmanagerin
Für Nina Göring besonders bereichernd ist das Angebot an Fortbildungen der ADAC Akademie, die weit über das reine Handwerk hinausgehen. Zum Beispiel, um die soziale Kompetenz im Team zu stärken. Hier fällt ihr gleich das Seminar zum Thema Transaktionsanalyse ein, bei der es darum ging, die eigene Persönlichkeit besser kennenzulernen und durch ein effektives Kommunikationsmodell auch in schwierigen Situationen wertschätzend und konstruktiv miteinander zu kommunizieren: „Total spannend!“
Ihre Zusatzausbildung an der IHK zur Projektmanagerin hat es Nina Göring möglich gemacht, ihren Aufgabenbereich beim ADAC noch zu erweitern. So arbeitet sie heute vermehrt konzeptionell und steht in komplexen Produktionsabläufen in engem Kontakt mit anderen Abteilungen und externen Dienstleistern. Nicht zuletzt die Unterstützung ihres Vorgesetzten wie auch ihre Motivation, über den Tellerrand zu blicken, haben es Nina Göring ermöglicht, nun einen Job auszuüben, der mit ihrer Persönlichkeit mitgewachsen ist.
So koordiniert sie zum Beispiel die Zusammenarbeit des ADAC mit dem BCN, wo die neue Motorwelt produziert wird. „Dieses Projekt macht unglaublich viel Spaß und sorgt dafür, dass ich weiterhin mit Printmedien verbunden bin. So habe ich einen sehr abwechslungsreichen Arbeitsalltag, bei dem es permanent Neues zu lernen gibt und eines sicher ist: Stillstand ist keiner in Sicht.“
Autor: Nicole Knaupp, Aufmacherbild: Markus Hirner
Alles über Jobs beim ADAC erfahrt ihr auf unserem Karriereportal.
Hier lest ihr, wie eine ADAC Test-Ingenieurin auf unserem Testgelände im oberbayerischen Penzing die Ursachen von Unfällen erforscht.