Im Frühjahr 2020 flog ADAC Mitglied Sebastian Euler mit einem Freund nach Thailand. Doch der Traumurlaub endete, bevor er richtig begonnen hatte, mit einem Unfall. Der ADAC organisierte den Rücktransport der beiden.
Montag, 9. März 2020: Nach 20 Stunden Anreise landen Sebastian Euler und Sebastian Hoffmann auf Koh Samui, beziehen ihr Quartier und machen sich zum Abendessen auf. Dann wird für die beiden Realität, was das Auswärtige Amt in seinen Reisehinweisen zu Thailand schreibt: „… im Straßenverkehr ist besondere Vorsicht angezeigt.“ Als sie mit dem angemieteten Roller in eine enge Kurve fahren, rutschen die Räder auf einer Sandspur weg. Nach dem Unfall kommen beide ins Bangkok Hospital Samui: Sebastian Euler wird wegen mehrerer Schürf- und zwei Schnittwunden ambulant behandelt. Sebastian Hoffmann muss mit gebrochenem Schulterblatt und einer tiefen Schnittwunde am Knie stationär bleiben.
Dienstag, 10. März: Während seiner Behandlung telefoniert Sebastian Euler mit seiner Reisekrankenversicherung sowie mit der seines Freundes und fährt mit dem Taxi in die Unterkunft. Während er auf Rückrufe wartet, liest er von einer weltweiten Unfall-Statistik, nach der in Thailand mehr Menschen – bezogen auf die Einwohnerzahl – im Straßenverkehr sterben als in jedem anderen Staat Asiens. 70 Prozent der Opfer sind Zweiradfahrer.
Mittwoch, 11. März: Sebastian Hoffmann telefoniert aus dem Krankenzimmer mit der Ärztin seiner Reiseversicherung. Wie der behandelnde Arzt in Thailand sieht auch sie die medizinische Notwendigkeit eines Heimtransports mit einer Begleitperson, die Medikamente verabreichen kann, und Sebastian Euler bietet an, diese Rolle zu übernehmen.

Ende eines Urlaubstraums: Sebastian Hoffmann im Krankenhaus auf Koh Samui © Foto: privat
Donnerstag, 12. März: Sebastian Hoffmanns Versicherung teilt mit, er solle auf medizinische Begleitung aus Deutschland warten, die ihn nach Hause bringt. Daraufhin kontaktiert Sebastian Euler den ADAC, verschickt die Bilder seiner Verletzungen sowie das ärztliche Gutachten. Kurz darauf kommt die Auskunft der ADAC Ärztin, sein Rücktransport sei medizinisch sinnvoll. Die Flugbuchung soll mit der für seinen Freund abgestimmt werden.
Freitag, 13. März: Doch dessen Versicherung macht einen Rückzieher: Er müsse warten, bis er wieder normal reisefähig sei, und dann selbst die Rückreise antreten. Die beiden Freunde diskutieren mit der Versicherung und besorgen von einem Unfallchirurgen in der Heimat ein drittes Attest über Sebastian Hoffmanns Verletzungen – zunächst aber vergeblich. Sie kontaktieren nochmals den ADAC und erhalten die Zusage, dass der Rücktransport für Hoffmann mit organisiert werde, einschließlich des Krankenwagentransports ab dem Frankfurter Flughafen, wenn die beiden die Kosten dafür übernähmen. Sebastian Hoffmanns Versicherung lenkt schließlich ein, seine vorzeitige Heimreise zu finanzieren, jedoch ohne Begleitperson. Die Flugdisponentin des ADAC bucht den Rückflug für Euler, abgestimmt mit dem seines Freundes.
Samstag, 14. März: Am Nachmittag reisen die beiden von Koh Samui über Bangkok mit einem Linienflug von Lufthansa nach Frankfurt zurück – dank der großen Hilfsbereitschaft der Flughafen-Angestellten in Thailand klappt das trotz ihrer Verletzungen. Wie sich kurz danach herausstellt, gab es keine großen zeitlichen Reserven, denn wenige Tage später brachte die Corona-Pandemie den weltweiten Flugverkehr praktisch zum Erliegen. Der ADAC Ambulanz-Service konnte dann wegen der Einreiserestriktionen auch für Flug- und medizinisches Personal zeitweise nur noch sehr eingeschränkt Hilfe leisten.
Sonntag, 15. März: Frühmorgens in Frankfurt angekommen nutzen die verunglückten Urlauber den angebotenen Rollstuhl-Service und werden vom Fahrer des ADAC bzw. des Dienstleisters der Versicherung von Sebastian Hoffmann abgeholt.

Acht Monate später: So hatten sich Sebastian Euler (li.) und Sebastian Hoffmann den Urlaub vorgestellt © Foto: privat
Am übernächsten Tag bedankt sich Sebastian Euler beim ADAC für die schnelle und professionelle Hilfeleistung: Der Versicherer bzw. Dienstleister seines Freundes war erst nach 90 Stunden und Androhung rechtlicher Schritte tätig geworden. Die Hilfeleistung des ADAC, möglich durch die Plus-Mitgliedschaft, war innerhalb von sechs Stunden zugesagt und organisiert.
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Bzgl. Des Rückholdienstes und Kostenübernahme aus Thailand.
Leider kommt es immer wieder vor,dass sich die Versicherungen sträuben oder noch viel Zeit gewinnen wollen.
Für diese Leistungen muss man dem ADAC eingrosses Lob aussprechen.
Hoffentlich holen Sie die Teilkosten angemessen vo der Versicherung zurück.Dies Zeit mal wieder
Wie wichtig es ist eine anständige Versicherung zu haben. Hans Winnig
Danke für die guten hilfreichen Informationen. ADAC SE DEIN FREUND UND HELFER.
grüße von
rudolf fischer
Der obige Artikel über den Rollerunfall in Thailand und die nachfolgende Unterstützung der verletzten Urlauber durch den ADAC hat mich an unseren eigenen Unfall im Urlaub erinnert.
Auch wir waren für die kompetente und engagierte Hilfe des ADAC sehr froh, als meine Frau im Urlaub auf einer griechischen Insel sich eine Beinfraktur zuzog. Zwar hatte sie Glück, dass keine Op erforderlich war, sondern ein Gips ausreichte und sie per Rollstuhl bzw. Gehstützen einen vorzeitigen Urlaubsabbruch umgehen konnte.
Die Unterstützung des ADAC beim (regulären) Heimflug nach Deutschland und der gut organisierte, individuelle Krankenweiter- transport in der Nacht von Köln ins Saarland waren meiner Frau und mir als Begleitperson mit dem Gepäck eine große Erleichterung. Gut, wenn man sich in der Not auf versierte Helfer verlassen kann.
Danke für dein Lob 💛
Super Sache!
Meine erste Frage lautet jetzt natürlich wo war der Kollege versichert? Ich finde es ziemlich unnötig wenn Versicherungen bei offensichtlichen Sachverhalten bei der Kostenübernahme trödeln. Ein gebrochener Arm ist nunmal ein triftiger Rückreisegrund und jeder Tourist würde wahrscheinlich lieber im Urlaub bleiben, als frühzeitig zurück reisen zu müssen. Also warum machen die dann solange rum? Klar es geht wie immer ums Geld.
Aber ich verstehe natürlich auch die Versicherungen. Viele Menschen versuchen heutzutage ihre Versicherung zu betrügen und daher werden auch die Versicherungen immer vorsichtiger und zurückhaltender bei der Regulierung. Schade, dass es inzwischen immer alles so laufen muss.
Man sollte schon den Namen der sich weigernden Versicherungen hier nennen um andere Mitglieder vor einem solchen schäbigen Versicherungen zu warnen!