Kathleen Andersohn und Georgios Apostolidis sind zwei Gesichter der neuen ADAC Bildwelt. Beim Fotoshooting in Berlin stellten die erfahrenen Helfer fest: Posen und Lächeln vor der Kamera ist schwerer, als man glaubt.
Ein bisschen aufgeregt waren Kathleen Andersohn und Georgios Apostolidis, als sie an diesem winterlichen Tag in das Gewerbegebiet in Berlin Reinickendorf fuhren. Straßenwachtfahrer verfügen über viel Erfahrung mit Menschen und Fahrzeugen, stehen aber selten im Rampenlicht. Mit dem Vorschlag ihrer Teamleiter, sie als Models bei einem Fotoshooting einzusetzen, änderte sich das für die beiden.
Gesucht wurden Gelbe Engel mit Authentizität und Glaubwürdigkeit, beides verkörpern die in Brandenburg und Berlin eingesetzten ADAC Straßenwachtfahrer. Kathleen Andersohn stand sogar schon für einige TV-Berichte vor der Kamera, trotzdem war dieser Einsatz auch für sie „eine ganz andere Nummer“.
Gelbe Engel: Gute Stimmung am Set
In der Industriehalle war vom Fotoagentur-Team bereits alles für das zweitägige Shooting aufgebaut: „Bühne, Scheinwerfer, Buffet, ich hätte nicht gedacht, dass das alles so professionell läuft“, sagt Georgios Apostolidis. „Alle waren sehr nett, cool drauf, junge Leute, die voll dabei sind und richtig Power geben.“
Auch Kathleen Andersohn war vom Klima am Set angetan: „Wir sind sehr nett empfangen worden. Eine Produktionsassistentin hat uns genau erklärt, wie es weitergeht, alles gezeigt, sogar der Fotograf hat sich extra vorgestellt.“ Natürlich lernten sie auch die „Pannenopfer“ der Kampagne kennen: vier Profi-Models, die die havarierten jungen Leute darstellten.
Auf die riesige, grell ausgeleuchtete Bühne ging es erst zwei Stunden später. Davor wurden Kathleen und Georgios in der Maske leicht gepudert, es gab ein wenig Schminke, die Haare wurden gestylt. Auch für die 45-Jährige eine ungewohnte Prozedur, meistens verzichtet sie auf Make-up. In dieser Situation aber war es „durchaus angenehm, geschminkt zu werden.“
Der Fotoshooting-Tag dauert zehn Stunden
Als die Fahrzeuge aufgestellt und ausgeleuchtet wurden, bemerkte Kathleen, dass der Straßenwachtwagen leer war: „Kein Werkzeug, keine Batterien, keine Flyer oder Unterlagen – das fällt sofort auf“, erklärte sie dem Team. Also wurde der Bühnenwagen mit Material aus ihrem Dienstfahrzeug bestückt.
Danach ging es für die beiden Gelben Engel ans Posen. „Wenn der Fotograf den Eindruck hatte, es stimmt etwas nicht, sagte er nur ‚Maske, bitte‘, und schon kam jemand und hat nachgeschminkt. Das war schon witzig“, erinnert sich Kathleen.

Fast zehn Stunden dauerte der erste Tag des Shootings. Und er war ganz schön anstrengend: Es gab mehrere Fotoserien und Wechsel, verschiedene Szenen mit Roller und Auto, Auftritte allein und zu zweit, später standen die Havaristen auf der Bühne, dann alle zusammen.
Immer gab es genaue Regieanweisungen vom Fotografen: „Lächeln!“, „Noch mal!“, „Guckt mal nach rechts!“, „Jetzt in die Kamera!“ Und zwischendurch immer wieder: „Maske, bitte!“ Ganz neue Erfahrungen für die Straßenwachtfahrer, die während ihrer Arbeit eher selbst Anweisungen geben, als welche zu bekommen.
Kein leichter Job: Lächeln vor der Kamera
Auf Befehl die richtige Pose und einen passenden Gesichtsausdruck finden – nicht einfach für Laienmodels. „Wir sollten glücklich aussehen“, beschreibt der 30-jährige Georgios die ungewohnte Situation. Die aktive Hilfe für die Pannenopfer sollte positiv und federleicht rüberkommen – bei jeder Wiederholung der simulierten Panne am Roller und später, während die beiden Straßenwachtler über dem Motorraum des Autos liegend irgendetwas reparierten. Immer hieß es: „Lächeln!“

Das Posen erfordert Disziplin: „Wenn es schnell vorbei ist, geht es leicht, aber sobald es länger dauert, verkrampft man sofort“, so Kathleen Andersohn. Dabei gehöre es für sie als Straßenwachtfahrerin zum Arbeitsalltag, Authentizität, Glaubwürdigkeit und Optimismus zu vermitteln.
Denn Pannenopfer seien oft in einer schwierigen Situation: Das Auto verweigert ausgerechnet dann seinen Dienst, wenn der Termin drückt, das Kind quengelt oder andere Umstände die Not noch vergrößern. In einer solchen Stresssituation tue ein souveräner Pannenhelfer gut. Im Scheinwerferlicht aber, und wenn es zu lange dauert, sagt Kathleen Andersohn, „stirbt irgendwann das Lächeln.“ Da hilft auch die Musik im Hintergrund des Studios wenig.
Zwei Tage Model für den ADAC: Ein positives Erlebnis
Bisher haben die beiden Gelben Engel erst einige unbearbeitete Bilder gesehen, doch sie sind sich schon jetzt einig: Beim Shooting sind „echt schöne Fotos rausgekommen.“ Georgios Fazit: „Wenn man so im Mittelpunkt steht, ist das schon komisch, aber es war mal was ganz Neues. Ich würde es wieder machen!“
Und das, obwohl er normalerweise kaum Fotos von sich selbst veröffentlicht: „Ich bin etwas zurückhaltend mit Social Media.“ Auch Kathleen ist „lieber mit den Skates oder dem Motorrad auf der Straße“, als sich mit dem Posten von persönlichen Fotos zu beschäftigen. Trotzdem fällt auch ihr Resümee positiv aus: „Wir sind jetzt ein Bild des ADAC, das ist ja auch eine Vertrauensfrage. Das fand ich das Faszinierende daran.“
(Die Bilder werden demnächst unter anderem bei verschiedenen Vertriebsmaßnahmen genutzt.)
Titelfoto: Max von Hofe
Hier seht ihr die Fotos und Geschichten von 5 Straßenwachthelfern damals und heute und hier, wie ein Auto zum ADAC Straßenwachtfahrzeug wird.
Immer wieder spannend und interessant.
Und gut geschrieben.
Danke
Die Fotos wirken viel zu künstlich, distanziert und gestellt und dem Wesen, der Sympathie und in den meisten Fällen auch dem Anmut eines „Gelben Retters“ nicht entsprechend. Die fotografierten Kollegen des ADAC wirken sehr nett und könnten, bzw. meiner Meinung nach auch müssten, mit wesentlich mehr Nähe und Authentizität aufgenommen werden.