Viele Jugendliche engagieren sich nach dem Schulabschluss ehrenamtlich im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes. Wir werfen einen Blick über die Schultern von Philipp Schmid, dem Bufdi der ADAC Stiftung Sport.
Jugendliche und junge Erwachsene, die seit Kurzem oder in Kürze den Schulabschluss in der Tasche haben, stehen vor weitreichenden Entscheidungen: Ausbildung oder Studium? Welche Branche, welches Fach? Wer noch unentschlossen ist oder nicht gleich wieder mit Lernen loslegen will, nimmt sich erst mal eine Auszeit. Um diese Zeit mit Sinn zu füllen, sich inspirieren zu lassen und in unterschiedlichen Bereichen den persönlichen Horizont zu erweitern, entscheiden sich viele junge Menschen für einen Bundesfreiwilligendienst.
Der in der Regel zwölfmonatige Bundesfreiwilligendienst bietet interessierten Menschen jeden Alters die Möglichkeit, sich im sozialen, ökologischen oder kulturellen Bereich zu engagieren, aber auch im Sport, in der Integration oder im Zivil- und Katastrophenschutz. Angeboten werden „Bufdi-“Stellen unter anderem von gemeinwohlorientierten Stiftungen, Bildungs-, Pflege- und Kultureinrichtungen.
Ein Blick hinter die Kulissen des deutschen Motorsports
Philipp Schmid absolviert seit September 2019 seinen Bundesfreiwilligendienst bei der ADAC Stiftung Sport. Auf die Idee, sich ein Jahr lang freiwillig zu engagieren, hatte den 18-Jährigen seine Schwester gebracht, die ebenfalls im Bundesfreiwilligendienst aktiv war.
Bei der Suche nach einer Einsatzstelle stach Philipp das Angebot der ADAC Stiftung Sport ins Auge. Die einjährige Projektarbeit mit Nachwuchs-Motorsportlerinnen und -sportlern schien ihm eine tolle Gelegenheit, immerhin hat die Stiftung unter anderem den vierfachen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel, den deutschen Rallye-Meister Marjian Griebel oder weltweit erfolgreiche Motocrosser wie Ken Roczen in den Anfängen ihrer Karriere unterstützt. Trotz seiner Begeisterung für den Motorsport hatte Philipp bis auf einige Bekanntschaften im Motocross auf Clubebene und die Liveübertragungen der Supersportwagen-Rennen des ADAC GT Master bis zu seinem Engagement bei der Stiftung keinen direkten Kontakt mit den verschiedenen Motorsport-Disziplinen gehabt. Umso mehr faszinierte ihn „die einzigartige Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen des deutschen Motorsports zu werfen.“
Höhepunkte des passionierten Einrad-Fahrers
Als „Bufdi“ ist Philipp nun mittendrin: Den größten Teil seiner Arbeit verbringt er im direkten Austausch mit den Förderkandidatinnen und -kandidaten. Er kümmert sich gemeinsam mit dem Team der gemeinnützigen Stiftung zur Förderung des deutschen Motorsport-Nachwuchses um die noch jungen Karrieren von derzeit insgesamt 29 Jungen und Mädchen in aktuell neun Motorsport-Disziplinen auf zwei und vier Rädern, auf der Rundstrecke, der Rallye-Wertungsprüfung oder dem Trial-Parcours. „Verschiedene Disziplinen, ein umfangreicher Förderkader mit jungen, motivierten Sportlerinnen und Sportlern – da wird der Alltag nie langweilig“, erzählt Philipp. Darüber hinaus ist er fester Bestandteil des Tagesgeschäftes der ADAC Stiftung Sport und unterstützt bei der Organisation und Durchführung von Seminaren für die Stiftungsfahrerinnen und -fahrer.
Eines seiner bisherigen Highlights war das alljährlich im Februar in Bad Endorf stattfindende Einführungsseminar der ADAC Stiftung Sport: „Bereits nach einem halben Jahr im Bundesfreiwilligendienst durfte ich dort gemeinsam mit den Kolleginnen einen großen Teil der Organisation übernehmen, nahezu alles hat reibungslos funktioniert“, schwärmt Philipp. Als vorläufigen sportlichen Höhepunkt seiner Zeit bei der Stiftung nennt der passionierte Einrad-Fahrer das ADAC Hallen-Trial in Ingolstadt, das Anfang des Jahres stattfand: „Den Trial-Sport betreibe ich selbst mit dem Einrad und war sehr beeindruckt von der Kontrolle der Fahrer über ihr Motorrad.“
Philipp Schmids Fazit
Ein Engagement im Bundesfreiwilligendienst würde Philipp uneingeschränkt weiterempfehlen: „Man hat Zeit, sich über weitere Schritte wie die anstehende Ausbildung oder eine Studienrichtung Gedanken zu machen. Außerdem lernt man interessante Menschen kennen, die gerne hilfreichen Input für die persönliche Laufbahn parat haben. Das hat mich auf viele neue Ideen gebracht.“