Im April besuchten 10 dual Studierende und Auszubildende des ADAC den Partnerclub ANWB in Den Haag. Was sie alles erlebten und wie sie gemeinsam mit den Trainees des ANWB ein internationales Austauschprogramm initiierten.
Tag 1: Kennenlernen in Den Haag
Um 7.30 Uhr in der Früh ging es los, ab zum ANWB* nach Den Haag. Schon auf dem Hinflug strahlten unsere Augen bei dem Blick aus dem Fenster, denn es war Tulpenzeit in Holland! In Amsterdam angekommen erreichten wir nach einer kurzen Zugfahrt unser Hotel in Den Haag und machten auf den Weg zum ANWB, vorbei an Grachten und typisch holländischen Backsteinhäusern.
Am ANWB-Hauptgebäude lernten wir uns in einer kurzen Vorstellungsrunde kennen und besprachen gemeinsam bei Torte und Eiskaffee das Programm der kommenden Tage. Es lag spürbare Vorfreude in der Luft, dass das gemeinsame Projekt nach langer Planung nun endlich in die Tat umgesetzt werden sollte. Das Ganze fand im gelb leuchtenden Foyer des ANWB-Gebäudes statt, welches rundum geschmückt mit Ausstellungsstücken wie alten „Wegenwacht“-Fahrzeugen und Fahrrädern war. Bei all dem Gelb um uns herum fühlten wir uns natürlich direkt wohl.

Gemeinsames Tortenanschneiden beim ANWB
Peter Staal, der Präsident von KNAC, einer Tochterfirma des ANWB, erzählte uns in seiner Willkommensrede mehr über den ehemaligen Fahrradclub und wie sich dieser zum Mobilitätsclub entwickelte. Während des Vortrages stellten wir fest, wie viele Gemeinsamkeiten der ANWB mit dem ADAC hat und erste Ideen für Kooperationen schossen uns in die Köpfe.
Der letzte Programmpunkt des Tages war eine kurze Besichtigung der Notrufzentrale mit einem spannenden Einblick in die Arbeit der Wegenwacht.
Bevor wir uns für den ersten Tag verabschiedeten, erhielten wir noch unsere E-Bikes, welche der ANWB uns für die kommenden drei Tage in Den Haag zur Verfügung stellte, denn die Stadt muss natürlich mit dem Fahrrad erforscht werden. Aufgeregt, was die kommenden Tage noch für uns bereithalten würden, radelten wir zurück zum Hotel und genossen einen gemeinsamen ersten Abend am Meer.

Gruppenbild am Strand von Den Haag
Tag 2: Spannende Einblicke in die Welt des ANWB
Am Mittwoch organisierten die Trainees des ANWB verschiedene Vorträge für uns. So wurden uns spannende Einblicke in die Abteilungen und Projekte des ANWB gewährt. Den beeindruckenden Einstieg in den Tag machte Peter Siewers, der CEO der ANWB-Versicherungen. Er machte uns deutlich, wie wichtig die internationale Zusammenarbeit zwischen den Partnerclubs ist und wie sehr wir voneinander profitieren können. Außerdem erfuhren wir viel zu den Versicherungsleistungen des ANWB.
Im Anschluss erhielten wir durch den Historiker Hans Buiter einen Einblick in die Entstehung und Geschichte des ANWB. Nach einem kurzen Spaziergang durch den blühenden Park neben der ANWB-Zentrale ging es gleich weiter mit einem Vortrag von Robin van Haaster und Kevin Woensdregt, welche das Projekt des ANWB Drone Service leiten. Hierdurch soll in Zukunft ermöglicht werden, Medikamente oder beispielsweise Organspenden mithilfe von Drohnen schnell zu transportieren – sehr innovativ!

Vorstellung des ANWB Drone Service
Joost Poolman Simons, Leiter des Brand Managements, gab uns einen inspirierenden Einblick in die Marke ANWB. Zudem lernten wir ein Herzensprojekt des ANWB kennen – eine soziale Initiative, bei der der ANWB die niederländische Bevölkerung dazu aufgerufen hat, ihre nicht benötigten Fahrräder abzugeben. Diese werden dann in der Fahrradwerkstatt des ANWB repariert und hergerichtet, um sie an bedürftige Kinder zu verschenken. Ein sehr schönes Projekt, da waren sich alle einig.

Einblick in ein ehrenamtliches Fahrradprojekt
Den Tag rundete Yalda Mohammadian ab, eine Expertin im Bereich Data, mit einem spannenden und zukunftsweisenden Vortrag über die Data-/ und KI-Projekte des ANWB.
Die Eindrücke, die wir durch die Vorträge sammelten, konnten wir optimal auf den ADAC übertragen. Denn im Rahmen unserer Ausbildung durchlaufen wir innerhalb des ADAC viele Abteilungen und gewinnen so einen guten Überblick über die Produkte und Leistungen. Wir Azubis und dual Studierenden haben verschiedene Schwerpunkte, wie beispielsweise Medien, Immobilienmanagement, Versicherungen und vieles mehr. So konnte jeder seine eigenen Erfahrungen und Expertisen mit einbringen und die gesammelten Eindrücke aus seiner Perspektive betrachten.
So tauschten wir uns nach den Vorträgen sofort eifrig darüber aus, was man im ADAC verändern oder einführen könnte – aber natürlich auch, was der ANWB von uns lernen könnte. Es entstanden tolle Ideen, welche wir nach unserem Besuch sofort weiterverfolgten.
Am Abend organisierten die Trainees des ANWB eine Bootsfahrt durch die Grachten Den Haags für uns – einfach traumhaft. Ein wenig abenteuerlich war diese Bootstour tatsächlich auch. Denn die Brücken in Den Haag sind so tief am Wasser gebaut, dass man sich in das Boot legen musste, um sich nicht den Kopf zu stoßen. Zudem wurden wir mit niederländischen Leckereien verwöhnt, zum Beispiel den traditionellen Bitterballen. So kam selbst das kulinarische Programm nicht zu kurz.
Tag 3: Challenge Day
Am Donnerstag bekamen wir die Chance, mit den Trainees des ANWB an einem gemeinsamen Projekt zu arbeiten. An diesem Tag sollten wir wie erhofft noch einiges voneinander und übereinander lernen. Für unseren gemeinsamen „Challenge Day“ wurde extra ein führender Innovationsmanager des ANWB eingeladen, um uns während des gesamten Tages mit Tipps und Tricks zur Seite zu stehen.
Das Thema der Challenge war eine Problemstellung, mit der sowohl der ANWB als auch der ADAC in der aktuellen Zeit konfrontiert wird. Es ging darum, in kleinen Gruppen aus bis zu fünf Personen jeweils eine Idee exakt auszuarbeiten, mithilfe der in Zukunft besonders die jüngere Generation zur Zielgruppe der Automobilclubs werden kann. Eine große Herausforderung dabei war nicht nur die Sprachbarriere, sondern vor allem, in den Gruppen aufeinander einzugehen.
Wir mussten innerhalb nur eines Tages mit Hilfe eines vorgegebenen Leitfadens ein Ideenkonzept bis ins Detail ausarbeiten und das Ergebnis am Ende des Tages präsentieren. Als kleiner Ansporn sollte die Gruppe mit der besten Idee mit einer kleinen Überraschung belohnt werden. Die Gruppen bestanden zum gleichen Teil aus ANWBlern und ADAClern.
Dann ging’s los: Den gesamten Vormittag tüftelten wir in unseren Kleingruppen an Ideen. Kurz vor dem Mittagessen wurde dann von jeder Gruppe schonmal der aktuelle Stand vorgetragen. Erstmals hatten wir die Möglichkeit, uns mit den Ideen der anderen Gruppen auseinanderzusetzen. Die Vielfalt war überraschend groß. Die Ideen reichten von nachhaltigen Versicherungsangeboten durch Verknüpfung mit Social-Media-Kanälen bis hin zu einer Solarzellen-Leasing-Plattform.
Dann war es Zeit für eine Stärkung. Auch am dritten Tag unseres Austauschprogramms wurden wir hervorragend mit lokalen Speisen und Getränken verpflegt. Auf der Dachterrasse der ANWB-Zentrale konnten wir die Sonne genießen und uns ein wenig über unsere Herausforderungen in der Ideenfindung austauschen. Weiter ging’s! Jetzt hieß es, die Idee zu konkretisieren. Wir fingen an, den Markt zu analysieren, um das Potenzial unserer Ideen zu kalkulieren. War das geschafft, wurden die Pitches für den Projektabschluss vorbereitet. Endspurt.

Pitch der Projektarbeit „Young Generation“
Nach vielen Stunden des Brainstorming präsentierten wir stolz den anderen Trainees, Azubis und dualen Studierenden unser Produkt. Als alle fertig waren, warteten wir gebannt auf das Urteil der Fach-Jury. Das Team „Solarbuddies“ mit ihrer Solarzellen-Leasing-Plattform konnte sich den ersten Platz sichern. Als Gewinn gab es ANWB-Socken. Nach diesem langen, herausfordernden Tag saßen wir noch gemeinsam zusammen und genossen Pizza auf der Dachterrasse.
Tag 4: Ein kultureller Abschied
Am Freitag war unser letzter Tag in Den Haag. Der Hauptaspekt des Tages war die Zukunftsplanung unseres Austauschprogramms. Zur Auflockerung hatten die Trainees des ANWB ein paar typisch niederländische Spiele vorbereitet, die unseren Teamgeist nochmals auf die Probe stellten. Unter den Spielen waren niederländische Klassiker wie „Touwtrekken“ (Tauziehen) oder auch „Koekhappen“ (Kuchenschnappen).

Spaß beim gemeinsamen Tauziehen
Im Anschluss setzten wir uns für die Zukunftsplanung des Austauschprogramms zusammen. An verschiedenen Stationen brainstormten wir Ideen und Anregungen, die den Fortlauf des Austauschs bestimmen sollten. Gemeinsam setzten wir uns Ziele, die besonders den Austausch untereinander fördern und die auch über das Austauschprogramm hinauswachsen sollen.
Am Ende verabschiedeten wir uns alle voneinander mit dem Wissen, bald in München in der ADAC Zentrale wieder aufeinander zu treffen. Trotzdem fiel uns der Abschied schwer. Wir hatten in den letzten vier Tagen nicht nur neue Kontakte knüpfen und interessante Projekte gemeinsam angehen können, es haben sich auch neue Freundschaften gebildet.

Gruppenbild vor einem Wegenwacht-Auto im ANWB
Autoren: Clara Kurz, Lisa Schowalter und Leander Wieland; Fotos: privat
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Hier lest ihr, wie Studenten in neun Monaten einen Elektro-Rennwagen bauten.
Ein tolles Projekt des ADAC für seine Auszubildenden und dual Studierenden! – So ein internationaler Austausch ist eine gute Chance für weitere Vernetzungen im Arbeitsleben und sicher auch privat. – Und zudem gilt „Reisen bildet“ – und macht Spaß! – Wenn der ANWB Euch besucht, solltet Ihr versuchen, einen exklusiven Besuch im ADAC Technik Zentrum für den Blick hinter die Kulissen einzuplanen.